Das Hanf-Projektfeld der evercann Animal Care GmbH und des Hamminkelner Landwirtes Thomas Schweckhorst liegt mitten in den Weiten der Brüner Landschaft. Von einem improvisierten Parkplatz auf einem Feldrand geht es zu Fuß noch ein paar Meter an einer wuchtigen Baumreihe entlang. Dann zeigt sich ein seltener Anblick: Mehrere Meter hohe Hanfpflanzen ragen, soweit das Auge reicht, bis zum Horizont in den Himmel. Bei diesem ungewöhnlichen Anblick möchte die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik nach einer kurzen Begrüßung der Anwesenden sofort die drängendste Frage geklärt haben: „Ich gehe davon aus, dass hier keine Rauschmittel gewonnen werden können.“ Dies bestätigt der Hamminkelner Jörg Fierek, der für die Düsseldorfer Firma evercann Animal Care GmbH als Business Development Manager arbeitet: „Nein, diese Hanfpflanzen haben nur einen minimalen THC-Gehalt. Hier kann man keine Drogen herausfiltern.“ Jörg Fierek hatte über die Sommertour der heimischen Landtagsabgeordneten gelesen und sie auf das Versuchsfeld in Brünen aufmerksam gemacht. Hier produziert die Firma evercann Animal Care aus der Landeshauptstadt Tierfutter aus Hanf.

Managing Director Meira Schmidt, Sales und Innovation Manager Gernot Gebler und Sonja Arnold (Production Staff) von der Firma evercann Animal Care erklärten den Gästen das Hamminkelner Projekt. „Die Verwertung von Hanf als Futtermittel bietet ein großes Wachstumspotential“, so Meira Schmidt. „Kundinnen und Kunden wollen gesunde und natürliche Produkte für ihre Tiere aus nachhaltiger Produktion.“ Durch den Hamminkelner Hanf werden Futtermittel für Pferde, Hunde und Nager gewonnen. „Wir sind ein junges, agiles und innovatives Unternehmen, arbeiten sehr dynamisch und fördern die Entwicklung und den Ausbau mit voller Leidenschaft“, ergänzt Gernot Gebler.

Charlotte Quik zeigte sich von der Idee und der Umsetzung beeindruckt: „Mit dem Anbau von Hanf kann langfristig für die Landwirtschaft eine zusätzliche Einkommensquelle geschaffen werden. Dies bereichert gleichzeitig die Fruchtfolge und fördert die Artenvielfalt. Mit der nachhaltigen Nutzung dieser Pflanzen als Futtermittel können Arbeitsplätze geschaffen und regionale Lieferketten gefördert werden. Darüber hinaus bin ich immer für neue Ideen und in die Zukunft gerichtete Projekte zu haben.“

Der örtliche Landmaschinenbauer Frank Kreisel entwickelte eigens für eine fachgerechte Ernte eine Maschine. Imker Artur Langkilde freut sich darüber hinaus über ein riesiges Betätigungsfeld für seine fleißigen Bienen. Die Firma evercann Animal Care ist beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW als Futtermittelproduzent registriert und verwendet ausschließlich natürliche Zutaten. Das Unternehmen achtet auf die CO2-Bilanz, legt besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und verwertet die ganze Pflanze. Zum Ende ihres Besuches versprach die Landtagsabgeordnete, das Projekt auch weiterhin zu unterstützen. „In den vergangenen Jahren wurde so gut wie kein Hanf angebaut. Dies hat dazu geführt, dass die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Hanf kaum bekannt sind. Dieser Hanf ist harmlos, anspruchslos, wächst schnell und ist sinnvoll einsetzbar. Das ist ein ungewöhnliches und tolles Projekt mitten in unserer schönen Heimat.“